11 Mai 2015

Rezension | Splitterherz | Bettina Belitz

Autor| Bettina Belitz
Verlag| script5
Seiten| 631
Gebundene Ausgabe| 19,90€
ISBN| 978-3839001059




Autor 

Bettina Belitz (*1973) wusste schon früh, wo die berufliche Reise hingehen würde: Weil sie, wie sie sagt, "in die Magie der Buchstaben" verliebt war, kam nur ein Studium der Literatur- und Medienwissenschaft in Frage. Anschließend schlug sie die Journalistenlaufbahn ein, wurde Redakteurin bei "Die Rheinpfalz". Nebenbei arbeitete sie frei für verschiedene Medien und schrieb - zur Entspannung - Fantasygeschichten, die sie auszugsweise in ihrem Blog veröffentlichte. Dort blieben sie nicht lange unentdeckt: Eine Literaturagentin wurde auf die Texte aufmerksam, und im Handumdrehen entstand das erste Buch ("Splitterherz"), dem schnell weitere folgen sollten. Die gebürtige Heidelbergerin lebt mit ihrem Sohn in einem Dorf im Westerwald. 


Kurzbeschreibung


Elisabeth Sturm ist gezwungen Köln zu verlassen um mir ihren Eltern in einem kleinen Kaff im Westerwald zu ziehen. Zum Glück hat sie nur noch ein Jahr Schule und kann danach diesen furchtbaren Ort verlassen. Wahre Freundschaften in der Schule zu knüpfen fiel ihr schon immer schwer und so lastet die Einsamkeit ungeheuer schwer auf der 17-jährigen Teenagerin. Eines Abends lernt sie den unnahbaren Einsiedler Colin kennen. Mit allen Mitteln versucht er Elisabeth von sich und seinem Geheimnis fern zu halten, aber er hat nicht mit ihrer Hartnäckigkeit gerechnet. Nicht nur Colin umgibt etwas Mysteriöses, auch Elisabeths Vater scheint seine Geheimnisse zu haben und genau zu wissen, was mit Colin los ist.


Der Anfang

Etwas hat sich geändert. Ich kann es wittern. Die Luft ist weicher geworden, der Wald grüner, Der Nachthimmel schwärzer. Der Mond weint.
Eine neue Seele ist da. Sie flattert wie ein gefangener Vogel. Sie ist unruhig, verzweifelt, launisch. Sie ist zart und wild zugleich. Die hat feine, spitze Widerhaken.
Sie schmeckt köstlich.



Zitate

»Du kannst mich gerne hassen. Die meisten Menschen tun das. Ich bin es gewöhnt.«



»Colin...was um Himmelswillen bist du?«
»Ein fühlendes Wesen und das ist keine Selbstverständlichkeit.«



»Ich dachte, du wüsstest, dass ich kommen würde.«

»Ich wusste es auch. Aber ich hätte nie gedacht, dass du bleibst.«



Pass gut auf ihn auf, bis wir uns wiedersehen-in diesem oder einem anderen Leben.
Du weißt ja - er liebt Fisch.
Und ich liebe dich.
Colin


Inhalt


Ich bin mir nicht sicher, wie ich Splitterherz von Bettina Belitz finden soll. Auf der einen Seite sticht die Autorin mit ihrem bildhaften, seichten Schreibstil hervor und auf der anderen Seite finde ich Elisabeth wirklich nervig. 
Die ständigen 'Unfälle' und die vielen unlogischen Handlungen sind einfach zu viel. Alle 10 Seiten haut sie sich ihren Kopf blutig, verlegt ihr Handy, stolpert und schlägt sich ihre Knie und Hände auf, fällt in Ohnmacht, schreit ihren Vater an oder läuft barfuß zu Colins Haus, weil sie nicht will, dass er sie hört, sie aber genau weiß, dass er sie schon gehört hat. Das hat mich schon nach den ersten 100 Seiten sehr gestört. 
Ihre Einsamkeit kann ich da schon eher nachvollziehen. Man zieht von einer Großstadt in ein kleines 400-Mann Dorf, verliert seine alten Freunde und muss sich mühsam in das neue Leben integrieren, was man aufgezwungen bekommt, weil der Vater beruflich umziehen musste. Auch ihren Umgang mit Colin fand ich toll zu lesen, wie sie um ihn gekämpft hat und all seine Schmähungen tapfer erträgt und am Ende sogar gewinnt. Wären da nicht ihre ständigen Unfälle.
Colin hingegen ist ein wundervoller Charakter. Geheimnisvoll, aristokratisch und stark. Er ist wirklich eine abgerundete Persönlichkeit, mit normalen Ecken und Kanten, ohne nervig oder unrealistisch zu wirken.
Die Fantasygeschichte an sich finde ich ebenfalls gut. Bettina Belitz hat sich hier wirklich Mühe gegeben und mit ihrer Liebe zum Detail eine neue, eigene Welt geschaffen, denn bei ihr gibt etwas begehrenswerteres als Blut: die Seele, die Träume und Hoffnungen der Menschen.
Durch eine nervige Protagonistin und den schlecht genutzten Showdown am Ende, zieht sich der 1. Band der Trilogie leider etwas ins Negative.
Dennoch würde ich dem 2. Band gerne noch eine Chance geben. Vielleicht ist Elisabeth in der kurzen Zeit doch etwas Erwachsener und weniger tollpatschig geworden.


 Fazit


Traumhafte Fantasygeschichte mit nerviger Protagonistin.




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